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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 207 mal aufgerufen
 In der Wüste
Ben Gaz-Kocher Offline




Beiträge: 44

02.01.2011 22:53
RE: Wanderung Antworten

Ben und Suleika reiten eine ganze Weile und Ben nickt ab und zu ein, was sofort von der Suleika zum stehen bleiben und ein wenig grasen genutzt wird. Es gibt zwar nicht viel Gras aber doch ein Bisschen, gerade so zum ein wenig Mümmeln. Gegen Morgen, als die Sonne sich durch ein fahler Schein am Horizont ankündigt, steigt Ben ab, um das brave Tier ein wenig Ruhe zu gönnen. Sogar ein kleiner Bach rieselt stille durch das Land und sie trinken beide gierig daraus. Man merkt, dass die Wüste so langsam zu Ende geht und hier langsam das fruchtbarere Land vorherrscht.
Sie rasten zwischen einigen Hügeln. Suleika legt sich auf ein Nickerchen hin und er steigt hinauf, um zu schauen, ob er von dort oben was Interessantes erblicken kann.
Es ist ein mühsamer Aufstieg, die Felsen sind spitz und er verletzt sich an den Händen. Als er oben auf einer der Felsspitzen ist, kann er recht weit in das Land, sowohl vor als auch nach ihm überblicken. Ödland wohin er schaut. "Das wird eine lange Wanderung werden, bis ich was essbares finde", denkt er sich. Zu seinem Entzücken fand er beim Abstieg eine knorrige Dattelpalme mit wilden Datteln, die er in seinem Halstuch sammelte, um sie als Wegzehrung zu verwenden. Datteln ist das beste, wenn man auf Reisen ist, denn diese wunderbaren Früchte halten sich recht lange, sind leicht verdaulich und gibt auch ein Gefühl von Sättigung.
Es ist ein guter Tag heute.

Nach der Ernte der Datteln setzt er sich auf einen großen, flachen Stein und meditiert ein wenig vor sich hin. Oben auf dem Himmel ist wieder einer diesen seltsamen Streifen zu sehen, die von eine Art großen Vögeln gezogen werden und die man hier des öfteren zu sehen bekommt. Er kann sie nicht genau erkennen, sie fliegen sehr hoch. Man hat ihn mal erzählt, dass es keine richtigen Vögel sind, sondern von Menschen gemachte Vogelähnlichen Gebilde, in denen man sich verkriechen kann, um sich von diesen Kreaturen von einem Ort zum anderen befördern zu lassen.
Er weiß nicht, ob er es glauben soll, oder ob man ihn angeflunkert hat......

Hatschi Ibn Ben Gaz-Kocher
Stolzer Besitzer eines Kamels

Ben Gaz-Kocher Offline




Beiträge: 44

06.01.2011 19:06
#2 RE: Wanderung Antworten

Er streckt sich ein wenig und späht zum Himmel. Wenn er jetzt los reitet, kann er die nächste Oase, die unten in der Senke ist, erreichen, um dort in der Mittagshitze ein wenig zu schlafen. Dort unten gibt es auch wunderbares Fladenbrot mit Hammelfleisch und heissen Datteln, seine Lieblingsspeise. Er weiss es, denn er ist dort schon sehr oft vorbeigekommen. Ausserdem gibt es kleine Aufträge für ihn dort, zum Beispiel gibt man ihm Schriftstücke oder kleinere Objekte mit, die er zur nächsten oder gar übernächsten Oase transportieren soll. Es wirft nicht allzu viel ab, aber er kann recht gut davon leben und das reicht ihn auch.
So beschliesst er also, die Suleika zu wecken, um den Weg Richtung Huhaad el Hallallaha (das heisst im lokalen Idiom 'Oase in der Senke') zu nehmen.
Suleika ist aber schon wach und erfreut, dass es weiter geht. Er verteilt seine Sachen wieder gleichmässig auf dem Kamelrücken, wobei er dafür sorgt, dass die Wasserflasche und die soeben geernteten Datteln in Griffweite sind. Dann steigt selber auf. Langsam und wiegend schreitet das Tier mit seinem Reiter hinaus in die, ganz sanft nach unten absteigende, Ebene.
Sie haben einen Marsch von ca. drei Stunden vor sich.

Hatschi Ibn Ben Gaz-Kocher
Stolzer Besitzer eines Kamels

Ben Gaz-Kocher Offline




Beiträge: 44

12.01.2011 00:04
#3 RE: Wanderung Antworten

Sie kommen recht zügig voran. Suleika ist gut drauf, der kurze Rast hat ihr gut getan. Die Sonne steigt langsam in die Höhe, kann aber noch nicht den Morgendunst durchdringen, und der Wind frischt plötzlich auf. "Wenigstens gibt es hier keinen Sandsturm", denkt er sich. Er hasst den Sand, der sich überall durch seine Kleidung bis auf die Haut Weg verschafft. Manchmal ist auch ein Sandfloh dabei und die Biester können ganz schön jucken nachdem sie sich in die Haut eingenistet haben.
Er nimmt eine der wilden Datteln, die er gesammelt hatte, und kaut sie. Sie schmeckt etwas bitter, aber nicht unangenehm. Der Hunger wird sich noch lange nicht melden, und zum trinken hat er auch genug.
Weiter und weiter geht es hinunter in die Senke. Oben auf dem Himmel zwischen den spitzigen Bergen kreist ein Adler auf Nahrungssuche. Schon hat er was erblickt und saust pfeilschnell im Sinkflug seiner Beute zu. Kurz vor erreichen des Bodens dreht er ab, packt sein Opfer - ein kleiner Rüsselspringer - und verschwindet damit hinter eine Bergkuppe. Als Suleika gemächlich durch ein Geröllfeld schreitet, schreckt sie eine Klapperschlange hoch, der sich rasselnd unter einen Stein verzieht. "Ist ja allerhand los heute", denkt sich Ben, "sonst kann man oft tagelang reiten, ohne weder Mensch noch Tier zu sehen." Es ist eine unwirtliche Gegend hier, aber es ist der kürzeste Weg, wenn man durch die Wüste - die jetzt hinter ihm im Westen liegt - hindurch will.
Langsam werden die knorrig gewachsenen Akazien immer häufiger und die zarte Flecken von Grün die bisher nur da und dort den Boden bedeckten, breiten sich zu einer vollen Decke aus.
Als sie um einer Biegung kommen, kann er in der Ferne schon die Oase Huhaad el Hallallaha sehen. Es ist ein Ort, den schon viele Jahrhunderte Sesshafte bewohnten. Sie bewirteten die vorbeiziehenden Nomaden und liessen sich von ihnen dafür das Neueste aus "aller Welt" berichten.
Er klatsch Suleika ein wenig den Hals und streckt seine Beine aus. Das lange sitzen macht einem so steif, besonders wenn die Kälte der Nacht noch nicht verflogen ist. Jetzt aber steigt die Sonne über den Dunst am Horizont hoch und blendet ihn. Er spürt schon die wärmenden Strahlen. Wenn sie in Huhaad el Hallallaha eintreffen, wird sie schon hoch am Himmel stehen und es ist gerade recht zum Mittag essen und ein Schläfchen zu machen, bis die ärgste Hitze vorbei ist. Danach wird er weiter sehen...

Hatschi Ibn Ben Gaz-Kocher
Stolzer Besitzer eines Kamels

Ben Gaz-Kocher Offline




Beiträge: 44

25.03.2014 22:40
#4 RE: Wanderung Antworten

Ben und Suleika trotten weiter. Sie schlafen beide vor lauter Erschöpfung im sitzen, bzw. im Laufen, ein und Suleika läuft im Schlaf weiter, bis sie von einer Klippe einige Kilometer von Huhaad el Hallallaha ca. 65 meter in die Tiefe fallen. Beide kommen bei dem Unglück ums Leben und sind inzwischen zu Staub zerfallen.

Friede ihren Seelen.

Hatschi Ibn Ben Gaz-Kocher
Stolzer Besitzer eines Kamels

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